Vorausrechnungen stellen eine wichtige Orientierungshilfe dar, da sie die Basis für Analysen und Planungen der Entscheidungsträger beisteuern, mögliche (Fehl-) Entwicklungen aufzeigen und so die Unsicherheit über die Zukunft verringern helfen.

Bevölkerungsentwicklung und -vorausrechnung

Dargestellt wird die Bevölkerung in Baden-Württemberg im Rückblick bis 1960 und im Vorausblick bis 2060.

Abbildung I2.1 Durchschnittsalter der Bevölkerung in Baden-Württemberg im Zeitverlauf

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Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung und Bevölkerungsvorausrechnung, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.

Tabelle I2.1 Entwicklung und Vorausrechnung der Bevölkerung in Baden-Württemberg im Zeitverlauf nach Altersgruppen

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Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung und Bevölkerungsvorausrechnung, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.


Einordnung der Ergebnisse:
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Baden-Württemberg ist seit 1960 von 34,8 auf 43,8 im Jahr 2023 um 9 Jahre gestiegen. Während 1960 noch gut ein Viertel (26,1 %) der Bevölkerung unter 18 Jahre alt war, sind es 2060 voraussichtlich nur noch 16,9 %. Der Anteil der älteren Bevölkerung nimmt in diesem Zeitraum voraussichtlich deutlich zu: Waren 1960 noch 1,3 % der Bevölkerung 80 Jahre oder älter, werden es im Jahr 2060 laut der Vorausrechnung 10,2 % sein.

Definition:
Dargestellt wird die Bevölkerung in Baden-Württemberg im Rückblick bis 1960 und im Vorausblick bis 2060.

Bewertung und empirische Relevanz:
Durch die Betrachtung der Altersentwicklung der Bevölkerung wird der demografische Wandel ersichtlich.

Hinweise:
Für die Jahre 1960 bis 2020 wurden Daten der Bevölkerungsfortschreibung verwendet, für die weiteren Jahre Ergebnisse der Hauptvariante der regionalen Bevölkerungsvorausrechnung (auf Basis 31.12.2020).

Datenquelle:
Bevölkerungsfortschreibung und Bevölkerungsvorausrechnung, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.

Jugend- und Altenquotient

Dargestellt werden der Jugendquotient und der Altenquotient in Baden-Württemberg im Rückblick bis 1996 und im Vorausblick bis 2035.

Abbildung I2.2 Jugendquotient* und Altenquotient** in Baden-Württemberg im Zeitverlauf

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*) Siehe Definition Jugendquotient.
**) Siehe Definition Altenquotient.
Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung und Bevölkerungsvorausrechnung, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.

Tabelle I2.2 Entwicklung und Vorausrechnung des Jugendquotient* und des Altenquotient** in Baden-Württemberg im Zeitverlauf

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*) Siehe Definition Jugendquotient.
**) Siehe Definition Altenquotient.
Datenquelle: Bevölkerungsfortschreibung und Bevölkerungsvorausrechnung, eigene Darstellung Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.


Einordnung der Ergebnisse:
Im Jahr 2023 kamen auf 100 Personen im Erwerbsalter 32 Menschen unter 20 Jahren. Der Jugendquotient wird bis zum Jahr 2035 voraussichtlich auf 36 Personen unter 20 Jahren je 100 Personen im Erwerbsalter ansteigen. Dieser Anstieg ist auf die Zuwanderung zurückzuführen, die einen abmildernden Einfluss auf die Alterung der Bevölkerung hat. Nach der Bevölkerungsvorausrechnung wird der Altenquotient in den nächsten Jahren stärker zunehmen, da dann die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach das Alter von 65 Jahren erreichen und überschreiten. Während 2023 auf 100 Personen im Erwerbsalter 36 Menschen im Alter von 65 Jahren und älter kommen, werden es im Jahr 2035 voraussichtlich 47 sein. Die Vorausberechnungen zeigen, dass die Zuwanderung den Alterungsprozess der baden-württembergischen Bevölkerung zwar etwas abschwächt, den demografischen Wandel jedoch nicht aufhalten kann.

Definition:
Dargestellt werden der Jugendquotient und der Altenquotient in Baden-Württemberg im Rückblick bis 1996 und im Vorausblick bis 2035.

Bewertung und empirische Relevanz:
Der Jugendquotient und der Altenquotient sind zwei Indikatoren aus der Demografie, die zur Beschreibung des Verhältnisses der Generationen zueinander herangezogen werden. Als Belastungsmaß geben sie Auskunft über das Verhältnis der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zur jüngeren bzw. älteren Bevölkerung. Im Zeitverlauf lässt sich daraus indirekt die Entwicklung der (unter anderem finanziellen) Belastung der Erwerbsbevölkerung durch die Versorgung der Jungen bzw. Alten ableiten.

Hinweis:
Bis 2010 gilt die Fortschreibungen jährlich zum 31.12. auf Basis der Volkszählung 1987. Von 2011 bis 2020 gilt der Zensus 2011. Ab 2021 gilt die regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung Baden‑Württemberg (Hauptvariante mit Wanderungen), Basis ist hierbei der Bevölkerungsstand zum 31.12.2017.

Datenquelle:
Bevölkerungsfortschreibung und Bevölkerungsvorausrechnung, eigene Darstellung Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.

Haushaltsentwicklung und -vorausrechnung

Dargestellt werden Haushaltsgrößen in Baden-Württemberg im Rückblick bis 1965 und im Vorausblick bis 2035.

Abbildung I2.3 Privathaushalte in Baden-Württemberg im Zeitverlauf

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Datenquelle: Ergebnisse des Mikrozensus und der Volkszählung, eigene Darstellung FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt.

Tabelle I2.3 Entwicklung und Vorausrechnung der Privathaushalte in Baden-Württemberg

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* Erstergebnisse des Mikrozensus 2023.

Datenquelle: Ergebnisse des Mikrozensus und der Volkszählung, eigene Darstellung Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.


Einordnung der Ergebnisse:
Während 1965 knapp ein Viertel (24,2 %) der Bevölkerung in Einpersonenhaushalten lebten, waren es 2023 bereits 40,3 %. Der Anteil der Haushalte mit mindestens 5 Personen ist von 12,6 % (1965) auf 4,5 % (2023) gesunken. Der Anteil der 4-Personen-Haushalte lag im Jahr 1965 bei 15,8 %. Im Jahr 2023 lag er bei 10,7 % und hat sich seit 1965 am wenigsten verändert.

Bewertung und empirische Relevanz:
Zahlreiche Entscheidungen von sozialer, wirtschaftlicher und politischer Bedeutung betreffen nicht einzelne Personen, sondern private Haushalte. Beispielsweise bei der Ermittlung des Versorgungsgrades der Bevölkerung mit Wohnungen sind die Haushalte die Bedarfsträger und damit die geeignete Bezugsgröße für entsprechende Berechnungen.

Hinweis:
Für das Jahr 1970 wurden Volkszählungsergebnisse herangezogen, ansonsten die Ergebnisse des Mikrozensus. Ab dem Jahr 2005 Umstellung auf ein unterjähriges Erhebungskonzept. Die Vergleichbarkeit zu den Vorjahren (Berichtswochenkonzept) ist daher nur bedingt gegeben. Ab 2011 erfolgte die Hochrechnung anhand der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011. Veränderungen der absoluten Werte zwischen 2011 und 2010 resultieren aus den im Zensus 2011 – gegenüber der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987 – festgestellten niedrigeren Bevölkerungszahlen.

Datenquelle:
Ergebnisse des Mikrozensus und der Volkszählung, eigene Darstellung Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.